
14. Dezember 2018
Wie bereits im allerersten Türchen versprochen, liefert uns Karibu heute eine neue Rubrik. In dieser geht es darum, was ehemalige Pfadis heute machen. In der „Pilotfolge“ plaudert Artus, ehemaliger Wolfs- und Piostufenleiter und AL aus dem Nähkästchen. Über seine Vergangenheit, die Gegenwart und auch darüber, ob ihm die Pfadi mehr Nutzen als Schaden gebracht hat – oder umgekehrt?!
Was macht eigentlich … ARTUS?

Was hast du früher in der Pfadi gemacht? Wie lange warst du in der Pfadi Olymp und wie bist du zur Pfadi gekommen?
Insgesamt 13 tolle Olympjahre! Unvergesslich, äusserst wertvoll und prägend. Vom Wölfli bis zum AL habe ich tapfer alle Stufen durchlaufen. Wie bin ich zur Pfadi gekommen? Keine Ahnung, meine Mutter wird mich wohl einmal dort abgegeben haben um sich etwas Ruhe zu gönnen. 😉
Auf welchem Beruf arbeitest du?
Als Primarlehrer und Fluglehrer auf Kleinflugzeugen, je zu ca. 50%.
Was konntest du von der Pfadi für deine Arbeit mitnehmen? Hat dir die Pfadi z.B.im Job geholfen oder dich zu einem anderen Hobby oder Engagement animiert?
Klar, viele Spiele, welche ich in der Pfadi kennengelernt habe (Montagsmaler, Stadt-Land-Fluss etc.) sind heute fester Bestandteil meines Spielerepertoires als Lehrer. Viele Themen aus der Pfadi (sich in einer Gemeinschaft einsetzen, andere verstehen und achten, Probleme gemeinsam lösen, Verantwortung übernehmen) gehören zu meinem Berufsalltag in der Schule. Die Pfadi leistet hier einen grossen gesellschaftlichen Beitrag. Die vielen Erfahrungen aus der Pfadizeit sind mindestens so wertvoll wie meine pädagogische Ausbildungszeit.
Was hat dich besonders geprägt, wenn du an deine Pfadi-Jahre zurückdenkst?
Die Freude an der Sache! Die stundenlangen Höcks, um die coolsten Lagergames zu entwickeln oder die krassesten Nachtübungen zu planen. Diese Freude darf nie verloren gehen. Das hat mich zur Überzeugung gebracht: „Nichts gelingt gut, was man nicht mit Freude vollbringt.“
Welche Erinnerung kommt dir zuerst in den Sinn, wenn du an die Pfadi denkst?
Das Jamboree in Thailand und die tollen 3. Stufenlager (heute: Pio-Stufe).

Was ist der grösste Unterschied zwischen dir als Pfadi früher und heute als „Erwachsener“?
Das Freiheitsgefühl aus der Pfadizeit war super, es entstand viel Kreativität und positive Energie. Als Lehrer und Fluglehrer liegt der Fokus oft auf vorgegebenen Lernzielen, welche möglichst schnell erreicht werden müssen. Stundenpläne müssen eingehalten – und vorgegebene Übungen abgeflogen werden. Ich übe beide Berufe sehr gerne aus, aber überschreiten diese Einschränkungen das Mass des Erträglichen, hole ich mir mein Freiheitsgefühl aus der Pfadizeit zurück. Für meine Flugschüler bedeutet dies: Spontane Notlandeübungen oder eine neue ad-hoc Destination. Für meine Schüler: Matheübung abbrechen und die tollsten Songs singen, eine Runde Stadt-Land-Fluss spielen oder draussen weiterarbeiten. Diese Spontanität und Flexibilität, welche in der Pfadizeit sehr ausgeprägt war, ist mir auch heute noch sehr wichtig. So bleibt der Alltag spannend und macht Freude.
Anm. der Redaktion: Wir bedanken uns ganz herzlich bei Artus für das tolle Kurzgespräch und die offenen Worte und wünschen ihm alles Gute und eine tolle Vorweihnachtszeit.
Die neue Rubrik „Was macht eigentlich … „
- Was arbeiten ehemalige Pfadis heute?
- Welche Erinnerungen haben sie an die Pfadi?
- Was hat ihnen die Pfadi fürs Leben gebracht?
Diesen Fragen geht die Redaktion in ihrer neusten Rubrik ab sofort nach. Sei gespannt auf den nächsten Olympos – und natürlich auch das nächste Türchen!

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